Modellprojekt

Modellprojekt Aussiger Straße
Begleitung und Befähigung von Familien der städtischen Notwohnanlage Aussiger Straße in Regensburg in die eigene Wohnung

Aufgrund der Neuausrichtung des Obdachlosenwesens und der Wohnungslosenhilfe wird von den ursprünglichen Plänen Abstand genommen, die eine Neuerrichtung der Notwohnanlage in der Aussiger Straße vorsahen. Ziel soll sein, den nötigen Bedarf dezentral durch andere Projekte vollständig zu decken. Deshalb wird im Interesse des Kindeswohls in der Regensburger Obdachlosenbetreuung, seitens des Sozialdezernats eine „Differenzierung und Dezentralisierung“ der Obdachlosen in der Aussiger Straße angestrebt. In Abstimmung mit Sozialamt, Amt für Jugend und Familie Regensburg und Stadtbau muss als erstes die Situation der Familien bzgl. ihrer allgemeinen „Wohnfähigkeit“ eruiert werden. Ziel ist, die Aus- und Umzugsbereitschaft der Familien zu forcieren und die allgemeine Wohnfähigkeit zu stärken.

Modellprojekt „Begleitung und Befähigung von Familien der städtischen Notwohnanlage Aussiger Straße in Regensburg in die eigene Wohnung“ in Kooperation und gefördert durch

Ab September 2023 übernimmt die Familienwerkstatt e.V. als Freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe die soziale Begleitung der wohnungslosen Familien gemäß § 67 ff SGB XIII und soll sogleich dem Schutzauftrag des Jugendamtes nach § 8a SGB VIII gerecht werden. Ziel ist, die in der Notwohnanlage Aussiger Straße lebenden Familien mit Kindern darin zu begleiten und zu befähigen, so dass sie eine eigene Wohnung anmieten und halten können. 

Phase 1:
Die aktuell in der Aussiger Straße lebenden Familien werden sozialpädagogisch darin unterstützt, eigenen Wohnraum zu beziehen. Dazu sollen zunächst die Voraussetzungen geschaffen werden, so dass eigener Wohnraum bezogen werden kann. Dies beinhaltet neben der Beantragung der Formalitäten, wie Wohnberechtigungsscheine, Anmeldungen bei Wohnbaugesellschaften, Wohnungsbesichtigungen auch, dass die Familien Rahmenbedingungen schaffen, die die Aussicht auf Beibehalten einer Wohnung erhöhen (z.B. Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung, Nutzungsverhalten von Wohnräumen, usw.). 

Phase 2:
Die Familien werden darin begleitet, den Umzug zu organisieren. D.h. der Einzug und alle damit verbundenen Formalitäten (Mietvertrag, Stromanbieter, ect.) werden begleitet und angeleitet.

Phase 3:
In der Nachsorge werden die Familien darin begleitet, dass alle Formalitäten korrekt erledigt wurden (Ummeldung, Einrichten von Daueraufträgen, Änderungsangaben an Behörden wie Job Center, Ausweise, Ausländerbehörde, Arbeitgeber, Nachsendeanträge, usw.). Sollte die sozialpädagogische Fachkraft zu der Einschätzung kommen, dass die Familien darüber hinaus Unterstützung benötigen, werden diese an entsprechende Beratungsstellen/ Amt für Jugend und Familie angebunden. 

Es erfolgt eine Selbstevaluation auf Grundlage der erhobenen Daten aus dem Betreuungsverlauf. Eine Fremdevaluation kann in Kooperation mit der Stadt Regensburg oder der Universität Regensburg erfolgen.

PERSPEKTIVE


Geplant ist, dass im Jahr 2025 das Chancenhaus in Kumpfmühl fertiggestellt ist. Im Zuge der Differenzierung und Dezentralisierung sollen Übergangswohnen für 20 Familien und Alleinerziehende mit Kindern mit gesamt max. 96 Plätzen ermöglicht werden. Mit einer Unterbringung von obdachlosen Familien im Chancenhaus soll die Bearbeitung der unterschiedlichen Problemlagen von Familien mit Kindern erleichtert werden.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Kooperationspartnern und auf rege Unterstützung!

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